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Innovationstypen – Was ist neu?
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Innovationstypen – Was ist neu?

Eine Innovation kann in verschiedene Typen unterteilt werden. Der Innovationstyp ermöglicht eine Einordnung von Ideen nach ihrer Art. Diese Einordnung hilft dabei, die Komplexität zu reduzieren und ist wichtig, um die richtigen Methoden und Vorgehensweisen auszuwählen. Nur so können Innovationen erfolgreich und effizient entwickelt werden. Es werden die folgenden fünf Innovationstypen unterschieden:

Produkt- oder Service-Innovation:

Videodrohnen, Systemrasierer und Putzroboter sind Produktinnovationen. Selbstbedienungskassen, Selbstbedienungsrestaurants und Videostreaming als Zusatzdienstleistungen, sind Serviceinnovationen. Die Produkte und Services können sowohl physisch als auch virtuell sein.

Produkt- und Service-Innovationen unterscheiden sich durch neue Funktionalitäten, Änderungen der Leistung oder Qualität oder der Änderung der Produktions- oder Nutzungskosten und können aus der Standardisierung und Modularisierung von Produkten oder Prozessen entstehen. Ein Produkt bzw. Service ist somit ein Bündel an Funktionen bzw. Dienstleistungen die gemeinsam genutzt werden können.

Prozess-Innovation

Digitalisierte Versicherungsabschlüsse, additive Fertigungsprozesse, Fließbandfertigung und das autonom durchgeführte Check-In am Flughafen sind Prozessinnovationen. Die Prozesse bestehen aus einer Reihe von Arbeitsschritten und Interaktionen, die möglichst effizient ablaufen sollen.

Prozess-Innovationen unterteilen sich in operative Prozessinnovationen, wie Produktion und Logistik, oder administrative Prozessinnovationen wie z.B. die Personalentwicklung. Die Prozess-Innovation betrachtet primär die interne Weiterentwicklung z. B. weniger Personal an Flughäfen für Check-Ins, kann aber auch im Ergebnis positive Folgeeffekte für die Endkunden mit sich bringen z. B. geringerer Zeitaufwand für Check-Ins an Flughäfen.

Input-Innovation (Technologie-Innovation)

Flüssigkristalle ermöglichen die heute weit verbreiteten LCDs, Lithium-Ionen-Akkus ermöglichen Anwendungen wie Smartphones, gehärtetes Glas bietet neue Gestaltungsmöglichkeiten wie dursichtige Glasbrücken. Alle diese Beispiele gehören zu Input-Innovationen. Manchmal auch als Technologie-Innovationen bezeichnet. Der Input bzw. die Technologie sind also die Grundlage für weitreichende, darauf aufbauende, neue Produkte und Anwendungsgebiete.

Input-Innovationen basieren auf dem Einsatz neuer Materialien, Energieformen, Komponenten, Eigentumsrechten oder neuem Wissen. Die „Inputs“ selbst können jedoch schon Jahre alt sein, bevor sie weitreichende Folge-Innovationen triggern. Sie bilden über einen langen Zeitraum hinweg die Grundlage für weitere Entwicklungen und Fortschritte. Diese Art der Innovation ist oft nicht offensichtlich, da die potenziellen Anwendungen selbst nicht direkt auf der Hand liegen.

Organisatorische-Innovation

Das Wahlrecht für Bürger, Matrix-Organisationen und Responsive Organisation sind Organisatorische-Innovationen. Die organisatorischen Veränderungen dienen der Effizienzsteigerung, Komplexitätsreduzierung und fördern so die Flexibilität eines Unternehmens.

Organisatorische-Innovationen unterscheiden sich durch neue Strukturen, Reporting-Systeme oder Management-Stile. Sie werden selten als Innovationen wahrgenommen, da die klassische Veränderung der Organisationsart und -form innerhalb der Unternehmenskultur und des Changemanagements angesiedelt sind. Trotzdem sind diese Bereiche essentiell wichtig, um nachhaltig innovativ arbeiten zu können.

Markt-Innovation (Geschäftsmodell-Innovation)

Werkzeug mieten, Fahrgast-Transport durch Privatpersonen, Fast-Fashion und APP-Plattformen sind Marktinnovationen, oft auch gleichgesetzt mit Geschäftsmodellinnovationen. Markt und Geschäftsmodelle sind neue Wege, um sowohl vorhandene Produkte und Dienstleistungen, als auch vollständig neue Produkte und Dienstleistungen, am Markt zu platzieren und zu vertreiben.

Markt-Innovationen unterscheiden sich durch neue Geschäftsmodelle, Regulierungen oder Standards. In der Praxis stehen Geschäftsmodell-Innovationen im Fokus, sie schaffen neuen Kundennutzen und kannibalisieren somit alte Märkte oder eröffnen gänzlich neue Märkte, in denen neuen Kunden erschlossen werden können.

Einschränkungen für Innovation?

Die Einordung und Klassifizierung von Ideen in die hier vorgestellten 5 Innovationstypen mit ihren Ausprägungen sehen manche als Einschränkung ihrer Möglichkeiten an, um mit Ideen zu arbeiten. Doch die Klassifizierung ist wichtig, damit Innovationen erfolgreich sein können. Für jeden Innovationstyp gibt es etablierte Methoden und Vorgehen, die es ermöglichen, für jedes Innovationsprojekt genau das richtige Vorgehen auszuwählen und ein gemeinsames Verständnis im Innovationsteam und der Unternehmensführung herzustellen. Eine perfekte Grundlage bieten wir Ihnen in unserem Workshop „Grundlagen des Innovationsmanagements“, der Ihnen einen Überblick über, alle Innovationsarten, der Ideenentwicklung, verschiedenen Methodiken und der Entwicklung eines Innovationsprozesses, gibt, um nur einige Aspekte zu nennen.